der verein

Nachdem 2009 zum letzten Mal der Vorhang einer Operettenaufführung im Stadttheater Leoben fiel, gab es in den folgenden Jahren keine eigenständige Operettenproduktion mehr in Leoben. 2016 gründete Gloria Ammerer gemeinsam mit Christian Riegler und Christian Thausing den Verein „Operette Leoben – Musiktheater“ mit dem Ziel wieder eine eigene Leobener Operette auf die Bühne des Stadttheaters Leoben zu bringen. Die Stadtgemeinde Leoben, allen voran Bürgermeister Kurt Wallner und Kulturmanager Gerhard Samberger, war begeistert und unterstützte dieses Vorhaben mit allen Kräften.

Und so hob sich im Dezember 2017 endlich wieder der rote Samt und das zahlreich erschienene Publikum durfte einer grandiosen Inszenierung der „Fledermaus“ beiwohnen. Sowohl das Publikum als auch die Presse waren begeistert und die langjährige Operettentradition in Leoben war wieder fortgesetzt.

Nach zwei weiteren sehr erfolgreichen Jahren musste der Verein, so wie viele andere Kulturinstitutionen, 2020 die Operette absagen. Auch der Verein wurde umstrukturiert. Unter dem neuen Vorstand rund um Christian Thausing, Evamaria Mayer und Severin Prassl wurde ein neues Konzept erarbeitet und mit allen Mitteln und Kräften daran gearbeitet die Operettentradition auch nach der Pandemie erfolgreich weiter zu führen. Der Vereinsname wurde in „Musiktheater Leoben“ geändert, um das Spektrum in Zukunft breiter zu fächern.

Oberstes Ziel des Vereins bleibt es die jährliche Operettenproduktion zu realisieren. In weiterer Folge möchte der Verein aber die aufgebauten Ressourcen und das wunderbare Ensemble auch über die Weihnachts- und Neujahrszeit hinaus präsentieren und plant in Zukunft weitere Aufführungen im Bereich Oper, Tanz oder Musical. Hauptaugenmerk bleibt dabei immer die Unterstützung und Förderung regionaler Künstlerinnen und Künstler.

 

das stadttheater

Unsere Heimat ist das älteste, durchgängig bespielte, Stadttheater Österreichs. Seinen Ursprung nahm das Stadttheater im „Hofstätterischen Haus“, welches 1790 zu einem Theater vom Volk und für das Volk adaptiert wurde. Das heutige Gebäude wurde 1850 errichtet und schon 11 Jahre später unter der Führung der Gemeinde als Theater mit einem festen Ensemble geführt. Mit der Spielzeit 1898/99 hielten die Operetten Einzug ins Stadttheater und feierten erste Erfolge. Mit der Jahrhundertwende wurden immer bedeutendere Stücke gegeben und auch Schauspieler und Sänger von Rang und Namen engagiert. Dieser Aufschwung wurde nur durch den ersten Weltkrieg gebremst, wobei das Theater unter der Führung des langjährigen Direktors Robert Roberti wieder in den Dienst der Wohltätigkeit gestellt wurde und der Reinerlös der Vorstellungen Witwen, Waisen und Kriegsspitäler unterstützte.

 
 
 
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Nach einem kurzen Intermezzo als Kino war das Stadttheater ab 1921 wieder Bühne für bedeutende SchauspielerInnen wie Paula Wessely und Attila Hörbiger, welcher bei einer Freiluftaufführung von Hugo von Hofmannsthals Jedermann vor der Stadtpfarrkirche Leoben die Titelpartie mimte. Mit der Generalsanierung des Innenraums 1965 in Vorbereitung auf die 175-Jahre Feier im darauffolgenden Jahr, welche mit der österreichischen Uraufführung der Haydn Oper “L´infedeltà delusa” begangen wurde, blieb nur die Stuckdecke aus der Zeit des Historismus erhalten. In den darauffollgenden Jahrzehnten wurde das Theater hauptsächlich von den Vereinigten Bühnen Graz bespielt, bis 1995 unter der Leitung von Horst Zander die Eigenproduktionen nach Leoben zurückkehrten. Bis 2009 wurden 15 verschiedene Stücke realisiert. Nach einem Intermezzo mit vielen verschiedenen Gastspielen, hauchte der Verein Musiktheater Leoben dem Geist der Eigenproduktionen ab 2017 wieder Leben ein.