die csárdásfürstin

Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán

 
 

Eine Ode ans Theater – 2019

Die Welt, die Emmerich Kálmán in der „Csárdásfürstin“ zum Leben erweckt, spiegelt den Alltag der Uraufführungszeit wider. Ein wahres Gegenwartstück ohne Nostalgie. Figuren aus dem echten Leben. Die bürgerliche Welt am Scheideweg der Monarchie und die verruchte Theaterwelt. Das Spiel dieser Gegensätze macht „Die Csárdásfürstin“ zu einem zeitlosen Spiegel unserer Gesellschaft. Welchen Konventionen wollen wir folgen. Welche wollen wir brechen. Ist die Scheinwelt des Theaters in Wahrheit wirklicher als die sogenannte Realität. Die ganze Welt ist Theater. Und vor diesem Hintergrund stellen sich viele Fragen. Kálmán beantwortet diese Fragen nicht, sondern liebt es, diese Fragen nach Schein und Wirklichkeit musikalisch zu untermalen.

Sehr ernste Klänge treffen auf die typische Leichtigkeit der Operette. Doch es geht um etwas Essentielles, zutiefst Menschliches. Um ernst genommen zu werden sowohl in der einen als auch in der anderen Welt. Die Figuren in der „Csárdásfürstin“ bewegen sich genau auf des Messers Schneide. Der Fall wäre tief - und dennoch wagt man sich nahe an den Abgrund. Beide Welten bieten Sicherheit aber auch Langeweile und Enge. Dennoch entscheidet sich Kálmán nicht für eine der beiden, sondern vereint sie. In der Inszenierung für das Stadttheater Leoben wollen wir das Theater feiern. Wir spielen im ältesten durchgängig bespielten deutschsprachigen Theater Österreichs und dieses ehrwürdige Haus strotzt nur so vor nostalgischem Charme. Tausende Geschichten stecken in diesen Gemäuern. Die Bühne als Ort der Sehnsucht und der Zuflucht. Keine modernisierte, digitale Veranstaltungslocation sondern Bretter, die die Welt bedeuten. Alles analog - wie die Kunst, die wir betreiben.

Mit Liebe zum Detail, unzähligen Stunden der Proben, tausenden Handgriffen, Schweiß und Tränen arbeiten die Künstler für den Moment, wenn der rote Samt sich hebt. Dann taucht der Zuschauer ein in die sagenumwobene Welt des Theaters. Es gibt keinen schöneren Ort um dieses analoge Theater hochleben zu lassen als das Stadttheater Leoben. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und viel Freude mit dieser Produktion und hoffe sie werden sich für immer in das Theater verlieben.

-Christian Thausing

 

Musikalische Leitung: David Schlager
Regie: Christian Thausing
Ausstattung: Isabel Toccafondi
Choreographie: Evamaria Mayer
Maske: Bianca Maria Bojer
Musikalische Assistenz: Magdalena Moser, Lukas Dorfegger
Assistenz Ausstattung: Kristina Six Sylva Varescu, Varieté-Sängerin: Corina Koller

Besetzung: 

Edwin, ein Fürstensohn, ihr Verehrer: Severin Praßl-Wisiak
Boni/Bonifazius, ein Graf, Kumpan Edwins: Taylan Reinhard
Stasi/Anastasia, eine Comtesse, Cousine Edwins: Julia Wiszniewski
Ferenc Ritter Kerekes, genannt Feri Bácsi: János Mischuretz
Eugen, Verwandter Edwins: Raphael Reifensteiner
Leopold Maria, Fürst Lippert-Weylersheim, Vater Edwins: Christopher Stein
Anhilte, seine Gemahlin: Krista Böchzelt
Jimmy, Theaterpianist: Helmut Iberer
Horst, Bühnentechniker: Ferdinand Hirn
Melikam, Sologarderobiere: Melissa Hirn
Colette, Theaterwaise: Melanie Willingshofer

Tänzerinnen

Evamaria Mayer
Anna Reischenberger
Sarah Kerneza
Doris Stütz
Ute Veronika Olschnegger
Heidi Hödl-Tomitsch Operettenorchester Leoben